„Weniger kaufen, besser auswählen, länger Freude daran haben“, sagte Designerin Vivienne Westwood mal und trifft damit genau den Shopping-Wandel der heutigen Zeit.

Denn nachhaltig zu leben bedeutet auch, nicht kopflos zu shoppen bis die Tüten reißen. Keine Frage, ein bummeliger Samstag in der Stadt macht Spaß – und das soll er auch weiterhin. Das Tolle: Es gibt Tricks, wie man Shoppen mit Nachhaltigkeit kombinieren kann! Und wenn wir ehrlich sind, macht der Einkaufsbummel dann doch gleich doppelt Freude.

Knapp 400.000 Tonnen Kleidungsstücke landen in Deutschland auf dem Müll – jedes Jahr! Das sind rund 4,7 Kilogramm Klamotten, die jeder von uns wegwirft. Sind wir ehrlich, sind darunter viele Stücke, die kaum getragen wurden und noch völlig in Ordnung sind. Oft gefallen sie uns nicht mehr, aber vielleicht gibt es jemanden, der genau nach diesen Stücken gesucht hat? Oder jemanden, der so wenig hat, dass er sich über jedes heile Kleidungsstück freut? Sortieren wir also unseren viel zu vollen Schrank aus, sollten wir versuchen, ausrangierte Teile zu verkaufen, zu verschenken oder zu spenden.

Bevor sich der Schrank anschließend mit unzähligen neuen Shirts und Kleidern wieder auffüllt, ist umdenken angesagt. Viele kleine Labels produzieren heute nachhaltig und fair. Keine Sorge, den eingestaubten Oma-Look haben die Kollektion längst nicht mehr. Im Gegenteil – optisch würde man die fairen Teile meist nicht von angesagten Trend-Pieces unterscheiden können. Ja, die kleinen Labels sind oft ein paar Euro teurer als große Ketten, aber anstatt auf Masse zu kaufen, sollten wir uns lieber überlegen, ob wir wirklich alle drei Shirts brauchen und uns am Ende für eins entscheiden. Das ist am Anfang ungewohnt, aber oft werden Teile, die man bewusst kauft am Ende zu wahren Lieblingsstücken.

Doch vorsichtig: Leider sind Bezeichnungen wie „fair“ oder „fairer Handel“ nicht geschützt. Siegel hingegen, wie etwa das „Global Organic Textile Standard-Siegel“ (GOTS) oder das „Fairtrade-Siegel“, bescheinigen, dass bei der Produktion gute Arbeitsbedingungen herrschen, ökologisch vertretbare Produktionsprozesse angewendet werden oder nachhaltig-biologisch angebaute Naturfasern verarbeitet wurden. Bitte trotzdem nicht Siegel-blind werden! Denn auch Produkte ohne Siegel können fair und nachhaltig hergestellt worden sein. Werden sie etwa in Deutschland gefertigt, fallen schon mal lange Transportwege weg. Wichtig ist es einfach, immer einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich zu informieren, wo man kauft, bevor etwas in den Einkaufskorb wandert.

Auch Second-Hand-Läden und übrigens eine gute Alternative für nachhaltiges Shopping! Hier freuen sich abgelegte Kleidungsstücke immer über ein neues Zuhause und man kann wahre Schätze entdecken.

Doch nicht nur bei Klamotten sollten wir umdenken. Auch Beauty-Artikel produzieren viel Müll und tragen zur Umweltverschmutzung bei. Wenn wir also eine neue Creme probieren wollen oder ein neues Shampoo benötigen, gilt auch hier nicht Verzicht, sondern die Frage: Welche Alternativen gibt es auf dem Markt? Und das sind mittlerweile einige. Längst haben sie den Weg heraus aus den Reformhäusern bis in die Drogerien gefunden. Zahnbürsten gibt es dort etwa aus 100 Prozent nachwachsendem Bambus statt aus Plastik, Wattestäbchen aus reiner Bio-Baumwolle, Duschgel, Shampoo und Conditioner als feste Alternative statt in der Plastikflasche. Diese halten ca. doppelt so lange wie ihre Vorgänger und stecken in kleineren und plastikfreien Verpackungen. Auch beim Thema Menstruationshygiene kann man die Umwelt vor einigem Leid bewahren. Durchschnittlich verwendet eine Frau in ihrem Leben bis zu 17.000 Wegwerfbinden und Tampons. Das ist ganz schön viel Müll. 

Die umweltfreundliche Option hierbei ist die Menstruationstasse, die in den letzten Jahren gerade bei jungen Frauen immer beliebter geworden ist. Sie ist wesentlich günstiger und kann jahrelang wiederverwendet werden.

Wie wäre es außerdem mit einem Mehrweg-Kaffebecher, statt eines To-Go-Cups? Keine Alternative, von der man noch nicht gehört hat, aber leider landen noch immer viel zu viele Einwegbecher im Müll. Tatsächlich sind es allein in Deutschland 320.000 Stück – pro Stunde! Am Tag macht das 706 Millionen, im Jahr ganze 2,8 Milliarden Coffee-To-Go-Becher

Eine wirklich erschreckende Zahl. Viele Cafés werben mit umweltfreundlichen Bechern aus Papier – allerdings haben diese auf ihrer Innenseite meistens trotzdem eine dünne Schicht Plastik und auch der Deckel besteht sicher nicht aus Papier. Deshalb: Besser den eigenen Becher mitbringen. Oft gibt’s dafür sogar einen kleinen Rabatt.

Es gibt also viele Alternativen, für die wir uns nicht groß einschränken müssen. Alles, was wir brauchen, um die Welt ein ganzes Stück besser und nachhaltiger zu machen, ist das Bewusstsein für die vielen kleinen Dinge, die am Ende den großen Unterschied machen.


4 Kommentare


  • vIjQTXGaRYbZAVwz

    EJKFcQsaXeMoACfx


  • PFytIabqpsi

    roECZFaQYcKW


  • AzZPWxhr

    UxpWecCZDfPLy


  • tKmbdYcIv

    MeOUczDFoKNQ